19.12.16 Aufführung Kultur?Klasse! Wilhelm-Busch-Schule Wesseling

Aufführung Wilhelm Busch Schule Wesseling 12.2016

 

Kölner-Stadt-Anzeiger 23.12.16
Margret Klose

Wesseling – Behrad (14) aus dem Iran übertraf sich bei der Musicalvorführung am Dienstagnachmittag in der Mensa der Wilhelm-Busch-Schule selber. In seiner Heimatsprache Farsi rappte er vor mehr als 200 Zuschauern und berichtete dabei von sich und seiner Situation als Flüchtlingskind in Deutschland. Begeisterungsrufe aus dem Publikum brachen aus, die Soloeinlage des jungen Iraners wurde mit tosendem Applaus belohnt.

Behrad war einer von 62 Kindern und Jugendlichen, Flüchtlingen und deutschen Schülern, die sich klassenübergreifend seit September in das Projekt „Kultur? Klasse!“ eingebracht haben und bei Tanz, Schauspiel und Gesang zu einem Team geworden sind.

Entwickelt wurde das vom Bundeskanzleramt geförderte kulturpädagogische Integrationsprojekt vom Kulturverein „Musik4Everybody.“ In der Wilhelm-Busch-Schule fand es in Kooperation zwischen den Maltesern und Musik4Everybody statt.

In die musikalische Welt der 60er-Jahre

Einstudiert wurden Teile des Musicals „Zurück in die Zukunft“. „Das waren tolle vier Monate“, bestätigte die 15-jährige Jessica. Sie trat als Sängerin mit Aida (14) und Leonie (13) auf. Schon einmal habe sie in ihrer Schule auf der Bühne gestanden und gesungen. Doch aufgeregt sei sie trotzdem gewesen. „Aber noch größer war die Freude, dabei sein zu dürfen“, ergänzte Aida. Besonders schwer fand Leonie, synchron mit ihren Kameradinnen zu tanzen und gleichzeitig zu singen. „Ihr wart alle super“, lobte nach gut einer Stunde Projektleiterin Stephanie Siebert.

Sie hat die jungen Leute in den vergangenen Monaten betreut. Dabei standen ihr Anna Grah und Martyn Sas zur Seite. Einzelne Gruppen gab es für Tanz, Gesang, Schauspiel und Bühnenbild. Das haben die Jugendlichen nämlich auch selbst gestaltet und sogar ihre Zeitmaschine selbst konstruiert und gebaut. Damit ging es gleich zweimal in die 60er-Jahre in die Welt des Rock ’n’ Rolls.

Das Ziel, dass Migranten und Flüchtlingen mit deutschsprachigen Paten durch musisch-kulturelle Projekte eine Brücke zwischen ihren Kulturen gebaut wird, scheint ganz offensichtlich in Wesseling erreicht. „Kinder, ich bin stolz auf euch. Was ihr in den vergangenen Monaten geleistet habt, lässt sich gar nicht in Worte fassen“, lobte auch Julia Vaia Lücke vom Malteser Hilfsdienst Wesseling die Leistungen der Projektleiter und der jungen Leute.

– Quelle: http://www.ksta.de/25366540 ©2017

Das Projekt wurde durch Mittel des Bundeskanzleramtes finanziert.

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