Javads Reise bei m4e

Als ich aus dem Iran geflohen bin, fühlte ich mich in Deutschland zunächst verloren. Ich musste als Hilfsarbeiter arbeiten, obwohl ich eigentlich ein Studium in ICT Informations- und Kommunikationstechnik fast abgeschlossen hatte.

Da ich keinen Anspruch auf einen Deutschkurs hatte, hatte ich auch kaum Kontakt zu Menschen in

meinem Alter. Durch meinen Arbeitgeber, der ein integratives Projekt von music4everybody! e.V. gefördert hat, habe ich jedoch viele junge Menschen kennengelernt, die gemeinsam an einem Musiktheater mit eigenem Bühnenbild gearbeitet haben. Es war eine unglaubliche Erfahrung, gemeinsam mit anderen jungen Menschen an einem Musiktheaterstück zu arbeiten.

Durch die Musik konnten wir uns verbinden und unsere Geschichten erzählen. Es war wie eine Therapie für mich, um meine Ängste und Sorgen auszudrücken.

Die Teilnehmer des Projekts und die Dozenten haben mir nicht nur geholfen, Deutsch zu lernen, sondern auch dabei, mich in der deutschen Gesellschaft zurechtzufinden. Sie haben mir gezeigt, dass

ich nicht alleine bin und dass es Menschen gibt, die an mich glauben. Die Teilnehmer des Proiekts und die Dozenten haben mich auch während meines Asvlverfahrens begleitet und sich für mich eingesetzt, als mir die Ausweisung drohte. Durch dieses Projekt habe ich nicht nur viele deutsche Freunde gefunden, sondern auch wieder Hoffnung geschöpft.

Inzwischen arbeite ich bei einer Firma als Projektleiter für Glasfasertechnik und spiele mit dem Gedanken, mich bald selbstständig zu machen. Ich habe gelernt, dass es so wichtig ist, dass junge Menschen wie ich, die in Not sind, sich miteinander verbinden, über trennende Themen sprechen und gemeinsam für Vielfalt und Toleranz eintreten.